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Referenzen

Stadtcasino Basel

Mit dem Stadtcasino besitzt Basel seit 1876 ein Kleinod, das zusammen mit dem nahe gelegenen Theater, dem Historischen Museum und der Kunsthalle einen kulturellen Hotspot der Stadt bildet. Im Sommer 2020 wurde der renovierte und erweiterte Musiksaal des Stadtcasino Basel wiedereröffnet. Der Erweiterungsbau von Herzog & de Meuron zeichnet sich durch eine spezielle Holzfassade aus, die sich optisch an die neobarocke Steinarchitektur des 1876 erbauten Gebäudes anlehnt.

Architekt:
Herzog & de Meuron
Fotos:
Herzog & de Meuron
Standort:
Basel, Schweiz
Produkte:
  • Lignosil-Color

Anspruchsvoller Holzbau in neobarocker Sprache

Um dem bestehenden Musiksaal mehr Freiraum für die benötigte Raumerweiterung zu verschaffen, wurden diverse Möglichkeiten und Varianten untersucht. Die einzige überzeugende Lösung war, den Musiksaal als autonomen, vom 1939er-Casinobau freigespielten Baukörper zu begreifen. Die Erweiterung musste wie selbstverständlich aus dem historischen Kernbau herauswachsen. So war es wichtig, den Erweiterungsbau in der – zumindest für den flüchtigen Blick – gleichen, neobarocken Sprache zu gestalten. Während es sich bei der bestehenden historischen Fassade um ein massives Gemäuer handelt, ist die Fassade des Neubaus aus bautechnischen und energetischen Gründen als gedämmte Stahlbetonwand mit einer hinterlüfteten Verkleidung ausgebildet. Hierfür stellte sich Holz als das geeignetste Material heraus. Die von der Originalfassade übernommenen Geometrien wurden leicht verändert, um den konstruktiven Anforderungen des Naturwerkstoffs gerecht zu werden.

 

Unverwechselbare Erscheinung und Hervorhebung der Holzstruktur

Der Projektleiter bei PIRMIN JUNG wählte Accoya-Holz aufgrund seiner Formbeständigkeit, Haltbarkeit und der Möglichkeit, die natürliche Holzmaserung zu erhalten. Accoya-Holz bleibt selbst bei feuchtem Klima stabil, was zu längeren Haltbarkeiten von Beschichtungen führt. Die Holzverschalung des einzigartigen Projekts wurde mit 18 verschiedenen Profilen aus Accoya-Holz realisiert, wobei der konstruktive Holzschutz eine Herausforderung darstellte. Durch eine intensive Vorbehandlung und die Verwendung der mineralischen, nicht filmbildenden Holzfarbe KEIM Lignosil-Color konnte die Holzstruktur betont und die historische Fassade nachgeahmt werden. Die Holzfarbe wurde industriell dreimal aufgetragen und anschliessend intensiv gebürstet. Vor der Behandlung wurde das Holz intensiv gebürstet. So konnte die Tiefenwirkung der Holzstruktur zusätzlich hervorgehoben werden.

 

Fassade mit Überraschungseffekt

Das von den Architekten wie auch der Denkmalpflege gewählte mineralische Farbmaterial spielt für den Ausdruck und die Dauerhaftigkeit einer bewusst steinern wirkenden Holzfassade eine entscheidende Rolle. Mit KEIM Lignosil wurde ein mineralisch-nachhaltiges Material ohne bioziden Filmschutz verwendet, das offenporig ist und Feuchtigkeit beim Austritt in keiner Weise behindert. Mit dieser Art der mineralischen Beschichtung kommt auch dem Bauholz jener Schutz zu, den es als dauerhaft und natürlich-schön gestaltetes Fassadenholz aus architektonischer, ästhetischer und ökologischer Selbstverständlichkeit heraus verdient. Absicht der Architekten war es, den Anbau mit einem «interessanten» und "überraschenden" Element zu versehen. Aus der Entfernung nimmt man beim Anblick der matten und mineralisch-leuchtenden Fassadenoberfläche eine unaufgeregte Ähnlichkeit zur bestehenden historischen Steinfassade wahr. Erst beim Nähertreten erschließt sich der natürliche, nachhaltige Ursprung des neuen Erweiterungsbaus deutlicher: Hier handelt es sich nicht um ein Steingemäuer, sondern um eine remineralisierte Holzverkleidung. Die Überraschung ist perfekt.
 

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