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Referenzen

Dengel Haus Reutte

Das Haus Obermarkt 3 zählt zweifellos zu den schönsten und mächtigsten Bauwerken der Marktgemeinde Reutte (Tirol). 2020 erfolgte eine aufwendige Restaurierung. Dabei wurde eine außerordentliche Gestaltungskompetenz erwartet. Die handwerkliche und gestalterisch-künstlerische Leistung der Vergangenheit wurde zur Herausforderung der Gegenwart. Die Mitarbeiterinnen der Hornstein & Co. KG Malerei und Vergoldung haben sich der Aufgabe mit Achtung und Respekt gestellt und dem Gebäude neuen Glanz verliehen.

Bauherr:
Tiroler Friedenswerk gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H., Rum (AT)
Fotos:
Hornstein & Co. KG Malerei & Vergoldung, Reutte (AT)
Standort:
Reutte, Deutschland
Produkte:
  • Universalputz
  • Turado
  • Soldalit-Arte

Frauenpower bringt historische Fassade zum Strahlen

Der Auftrag zur Restaurierung der Fassade ging an die Firma Hornstein & Co. KG Malerei & Vergoldung, ein Reutter Familienbetrieb in 4. Generation. Das mehr als 100 Jahre alte Traditionsunternehmen besitzt eine ganz besondere Verbindung zum Dengel-Haus: Vor fast 100 Jahren – 1924 - hat an dieser Fassade schon einmal ein „Maler Hornstein“ gearbeitet, der Gründer des Malerbetriebes Josef Hornstein. Auch er arbeitete damals mit den Mineralfarben von KEIM. Nun hat sich seine Urenkelin, Gabi Hornstein, mit einem reinen Frauenteam den gewaltigen Herausforderungen dieses geschichtsträchtigen Hauses gestellt.

 

Denkmalkompetenz gefordert

Die aufwendig mit Fassadenmalereien ausgestatteten Hausfronten spiegelten einst den Reichtum der Besitzer wider. Die Malereien waren aber teilweise in einem sehr schlechten Zustand. In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt wurden folgende Maßnahmen vereinbart:

Die später erfolgten Anbauten an der Ost- und Westseite wurden abgerissen. Lose und beschädigte Putzflächen wurden vorsichtig entfernt. Fassade und Fassadenmalerei wurde mechanisch mit Wasser und einem Schwamm bzw. trocken mit einem Wish-up gereinigt. Die Reinigung erfolgte derart, dass keine Schäden an der noch vorhandenen Fassadenmalerei verursacht wurden. Materialfremde Putze wurden entfernt, Risse und Fugen ausgekratzt. In den Bereichen wo Anbauten entfernt wurden, wurde neu aufgemauert und mit einem NHL Putz vorverputzt. Mit KEIM Turado wurden tiefe Fehlstellen an der gesamten Fassade verpresst und anschließend mit Keim Universalputz niveaugleich und texturangepasst verputzt. KEIM Turado ist spannungsarm und daher ideal geeignet zum Überziehen und Ausgleichen von tragfähigen Altputzen oder Anstrichen. Da durch Restaurierung und Ausbesserungen an der Fassade verschiedene organische und anorganische Materialien verwendet wurden konnte für die Restaurierung kein KEIM Purkristalat verwendet werden. So entschied man in Absprache mit dem Denkmalamt eine Sol-Silikatfarbe zu verwenden. Die Fassadenfläche wurde mit KEIM Soldalit-fixativ eingestrichen, um die unterschiedlich saugenden Untergründe zu egalisieren. Anschließend wurden die Nullflächen mit KEIM Soldalit-arte, einer titandioxidfreien Fassadenfarbe auf Sol-Silikatbasis, mit der Bürste beschichtet, um Strukturunterschiede auszugleichen und Haarrisse zu verschlämmen. Die beiden Schlussanstriche wurden ebenfalls mit KEIM Soldalit-arte mit der Bürste ausgeführt.

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Perfekt vorbereitet und ausgeführt

Eine besondere Herausforderung für Gabi Hornstein und ihr Team stellte die Architekturmalerei dar. Da, wo sie noch gut erhalten war - beispielsweise an der Westseite – war sie viel zu kräftig in der Färbung. Zudem wurden für die geplante künftige Nutzung neue Fenster eingebaut, so dass auch neue Fensterumrahmungen gemalt werden mussten, die sich harmonisch in das Gesamtbild einpassen.

Um optimal auf das Projekt vorbereitet zu sein, wurden im Winter 2019 in der Werkstatt des Malerbetriebes Hornstein mit den Mitarbeitern und Lehrlingen Lochpausen angefertigt, Musterflächen angelegt und zwei komplette Fensterumrahmungen in Originalgröße aufgemalt. So konnte sich jeder mit dem Material vertraut machen und vor allem die Formen und Feinheiten der Malerei sowie die plastische Ausformung lernen. Das Wissen um den Einsatz der richtigen Werkzeuge und Applikationsarten wurde regelrecht trainiert. Im Frühjahr 2020 begannen die Vorarbeiten an der Fassade und im Frühsommer konnte die Restaurierung bzw. Ergänzung der Architekturmalerei in Angriff genommen werden. Die größte Herausforderung war es, die zahlreichen Farbtonunterschiede an den vier Fassadenseiten anzugleichen, ohne die Motive komplett neu zu malen. Es sollte so viel wie möglich von der ursprünglichen Malerei erhalten bleiben. KEIM Soldalit-arte ist ein sehr lasierendes Produkt und so konnte man mit dem Farbauftrag die Deckkraft sehr gut steuern und von Fenster zu Fenster die Farbigkeit entsprechend individuell anpassen.

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Maler des Jahres 2022

Der Malerbetrieb Hornstein hat sich damit um den Titel „Maler des Jahres 2022“ der Fachzeitschrift Mappe beworben und wurde Sieger in der Kategorie „Historische Gebäude“. Die Jury würdigte „ein herausragendes Endresultat, welches kulturelles Erbe schützt und zukunftsfähig weiterschreibt, das Freude beim Betrachten und Entdecken macht und die Hoffnung gibt, dass mehr junge Malerinnen und Maler Beruf und Stadt wieder attraktiver und qualitätsvoller machen“. Josef Hornstein wäre ganz sicher stolz auf seine Urenkelin Gabi und ihr Team.

 

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