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Blog | 14.03.2023

Interview mit Philip Wallisfurth

Urban Contemporary Artist Philip Wallisfurth gestaltet seit 16 Jahren Wände. Dabei ist sein Repertoire vielschichtig und reicht von klassischen Paste-Ups und Moos Graffitis bis hin zu Skulpturen und Malereien auf Leinwand, im Stil zwischen Comic und Abstrakt. Im folgenden Interview gibt er uns Einblicke in sein Leben, seine Kunst und seine aktuellen Projekte.

 

Wie bist Du zu Deinem jetzigen Beruf gekommen?
Ich bin über Umwege dazu gekommen. Ich habe eigentlich Fremdsprachenkorrespondent gelernt und dann noch eine Ausbildung zum Hotelfachmann versucht. Ich hatte damals nicht gedacht, dass man mit der Kunst überhaupt ausreichend verdienen kann, um davon zu leben. Mein Umzug nach Berlin hat es dann letztendlich möglich gemacht. Es ist eine große Herausforderung und erfordert viel Durchsetzungsvermögen und Selbstmanagement, um komplett davon zu leben. Letztendlich bin ich aber froh darüber, diesen schwierigen Weg eingeschlagen zu haben. 

Wie läuft die Vorbereitungsphase bei einem Projekt ab? Wie lange dauert durchschnittlich ein Projekt? 
Das ist von Projekt zu Projekt ganz unterschiedlich. In der Regel benötigt ein Auftraggeber einen Entwurf, der meist einige Korrekturschleifen durchläuft. Nachdem das Angebot akzeptiert wurde, werden Farben bestellt und weitere Planungen und Details für das Projekt geregelt. Das kann von sechs Monaten bis zu wenigen Tagen dauern, je nach Projekt.

Was sind häufig die größten Schwierigkeiten?
Bei vielen Unternehmen ist die Motivationsfindung die meiste Arbeit, die mit der Unternehmensphilosophie zusammenpassen muss. Ich empfehle immer, dem Künstler so viel Freiraum wie möglich zu geben, da dies am Ende die besseren Ergebnisse erzielt. Genehmigungen oder Denkmalschutzprobleme können auch Probleme verursachen. 

Welches war bisher Dein größtes/schönstes Projekt?
Mein größtes Projekt war eine Unterführung von 600 Quadratmetern in meiner Heimatstadt Aachen. Ich hatte nur 14 Tage effektive Arbeitszeit, inklusive Vorstreichen und 12 großen Wänden – das war ein straffes Programm. Ich konnte jedoch frei arbeiten und in der Heimat bleiben, wo meine alten Freunde mich täglich besuchten. 2022 wurde dann das größte urbane Kunstfestival Peinture Fraiche in Lyon veranstaltet. Ich habe dort innerhalb eines Monats vier Anamorphe Kunstwerke und ein Wandgemälde geschaffen. Vorher war es ein dunkler, staubiger Ort, aber nachher war es eine strahlend weiße Galeriefläche mit dreidimensionalen Kunstwerken bis zu 40 Meter lang und 11 Meter breit.

Was war die bisher größte Herausforderung? Gibt es Momente, in denen du dir manchmal lieber einen anderen Beruf wünschen würdest? 
Das tägliche Ungewisse ist die größte Herausforderung. Steuern, Kommunikation und Kreativität auf Knopfdruck, um den Marktwert zu steigern. Die Kunstszene ist speziell und fordert viel von einem vor allem ohne Sponsor, Gönner oder reiche Eltern. Die Freiheit in diesem „Beruf“ ist unschlagbar, obwohl man nie weiß, was nächsten Monat kommt oder was plötzlich abgesagt wird. Ich liebe es, mit Kunst zu leben und freue mich immer wieder auf neue Herausforderungen und Projekte. Aber ich habe immer wieder daran gedacht, wie schön es wäre, einen „normalen“ Job mit festen Arbeitszeiten zu haben.

Wie fühlt es sich an, wenn ein Kunstwerk vollendet ist?
Das kann variieren. Es gibt Kunstwerke, bei denen man denkt, „naja, geht schon besser“. Das sind jedoch meist Projekte mit klaren Vorgaben. Bei den meisten freien Projekten ist das Gefühl danach großartig. Wenn es dann fertig ist und man davorsteht, fällt der Druck von einem ab und man kann wieder entspannt einschlafen. Dann ist das Projekt quasi „abgehakt“ und ein neues kann beginnen. 

Wie würde dein Traumobjekt aussehen, wenn du dir ein Projekt wünschen dürftest?
Es würde definitiv eins sein, bei dem ich frei arbeiten kann - vielleicht an einem bekannten zentralen Bauwerk oder über mehrere Gebäude hinweg (Anamorphosis). Am liebsten eins, bei der die Kunst nicht aufgrund des Budgets beeinträchtigt wird: Ein Projekt, das einen Ort zu einem einzigartigen Ort macht und die Menschen inspiriert ihn besser zu nutzen.

Was macht dir bei deiner Arbeit am meisten Spaß?
Die Freiheit, die Abwechslung, die neuen Herausforderungen und die Menschen, die man trifft, sind alles Dinge, die ich schätze. Außerdem liebe ich es zu reisen und die Tatsache, dass ich für meine Zukunft und nicht für ein Unternehmen arbeite, ermöglicht es mir, vollständig ich selbst zu sein und zum Glück auch noch gut davon zu leben.

Und natürlich wollen wir unbedingt von dir wissen:

Was begeistert dich an unseren Farben?
Die Farben von KEIM kenne ich noch nicht so lange und ich habe sie zum ersten Mal auf einem Festival verwendet, um ein Projekt zu realisieren. Dort habe ich einen Teerboden gestaltet und war völlig überrascht, dass ich mit nur einem Anstrich deckende gelbe Flächen ohne Flecken schaffen konnte. Ich finde es klasse, dass auf Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Qualität geachtet werden. Ich frage mich, warum diese Aspekte in der urbanen Kunst noch nicht so sehr verfolgt werden. Farben mit mineralischem Ursprung, die nicht nur gut aussehen, sondern auch noch mehr können, wie die photokatalytischen Farben von KEIM, wären ein logischer Schritt, um die urbane Kunst nachhaltiger und ressourcenschonender zu machen.

Welches ist dein KEIM Lieblingsprodukt?
Natürlich alle Farben, die für urbane Kunstprojekte gesponsert werden (lacht). Es ist schwierig, sich zu entscheiden, da KEIMFARBEN nur gute Produkte hat.

Sein Motto als Künstler: "Die Straße ist das größte Museum der Welt und der Eintritt ist kostenfrei." (Banksy)

 

Kontakt zu Philip Wallisfurth

Website: Wallisfurth.com

Instagram: @philip_wallisfurth

Telefon:  (+49) 015750685290

E-Mail:  info@Wallisfurth.com

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