Iser-Quartier
Ein neu errichtetes genossenschaftliches Wohnquartier im Allgäu macht von sich reden: Die äußerst durchdachte Siedlung bezieht sich mit ihrer Architektur, ihrer besonderen Farbgebung und kleinsten Details sowohl auf ihre böhmische Vergangenheit als auch auf ihre Umgebung. Den letzten Schliff erhält das Quartier mit qualitätvollen Farbprodukten.
- Architekt:
- Baulinie Architekten, Gläser & Lehmann, Architektenpartnerschaft mbb
- Bauherr:
- Wohnungsbaugenossenschaft Gablonzer Siedlungswerk Kaufbeuren eG
- Fotos:
- Roger Frei, Zürich
- Standort:
- Neugablonz, Deutschland
- Produkte:
- Soldalit
- Concretal-Lasur
- Innostar
- Innotop
Und täglich grüßt der Hotzenplotz
Schon das Willkommensschild im Eingangsbereich des neuen Iser-Quartiers im bayerischen Neugablonz macht deutlich: Hier ist etwas Besonderes entstanden: Jedes der Häuser trägt den Namen einer Persönlichkeit, die aus der Region Reichenberg im früheren Nordböhmen stammt. Unter ihnen auch der Kinderbuchautor Otfried Preußler.
Mehr Wohnraum durch neuen Haustypus
Es entstanden sieben kompakte Einzelbaukörper mit vier Stockwerken in Form eines Punkthauses mit Flachdach – eine Architekturform mit einem um einen Mittelpunkt zentrierten Grundriss – und ein Langhaus mit ebenfalls vier Stockwerken. Unter den insgesamt 109 Genossenschaftswohnungen befinden sich Zwei-, Drei- und Vierzimmer-Wohnungen mit Loggien sowie Penthousewohnungen mit Dachterrasse. In einem Haus hat sich zusätzlich eine Arztpraxis niedergelassen. Die Wohnungen sind barrierefrei, in einem Gebäude werden sogar rollstuhlgerechte Wohnungen angeboten. Rund um die Häuser ist ein Areal mit viel Gemeinschaftsgrün und Freiraum entstanden, in dem ein Wegenetz alle Gebäude und auch die Nachbarschaft miteinander verbindet.
Besonders ist auch, dass die Energie für Heizung und Warmwasser zu 80 Prozent über einen Eisspeicher gewonnen wird.
„So haben wir aus 4.820 Quadratmeter 8.855 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen und für die Mieter deutlich mehr Wohnraum zur Verfügung gestellt“, fügt der Architekt Christian Sobl hinzu.
Geschickt in die Umgebung eingefügt
Mit der Realisierung dieser Punktbauten mit Flachdach ist inmitten von Zeilenbauten und Reihenhäusern eine andere Art von Städtebau entstanden. Wie konnten sich die kompakten massigen Einzelkörper einfügen ohne hervorzustechen? Es musste ein Bezug zur alten Bebauung gefunden werden. Die Verantwortlichen entschieden sich deshalb für eine Putzfassade, die bereits die Fassade der Vorgängerbauten charakterisierte. Gleichzeitig gestalteten die Handwerker sie auch in der gleichen Technik: Sie trugen fein strukturierten Putz mit der Traufe von oben nach unten in leichten Wellen auf. „Wir haben hier bewusst an die Vergangenheit angeknüpft. Mit einer anderen Fassadenfarbgestaltung wäre das Iser-Quartier ein Fremdkörper in der Umgebung geworden.
Generell sehen wir die Siedlung eher als Weiterbau denn als Neuanfang“, erklärt Architekt Sedat. Neben der Fassadengestaltung mit Putz ist auch das sehr durchdachte Farbkonzept ein weiterer Grund für die gute Integration der Siedlung in die Nachbarschaftsbebauung.
Letzter Schliff mit Qualität
Die massiven Bauten errichtet aus einem Einsteinmauerwerk bekamen nach Auftrag des Grundputzes, der Armierung und dem Oberputz den letzten Schliff an der Fassade mit der Sol-Silikatfarbe KEIM Soldalit auf 1.460 Quadratmeter. In den Tiefgaragen strichen die Verarbeiter 6.600 Quadratmeter Betondecken und -wände mit KEIM Concretal-Lasur. Diese Beschichtung legt sich halbtransparent über die Betonoberfäche und kann so optische Mängel ausgleichen.
In den Treppenhäusern kam KEIM Innostar auf 6.205 Quadratmetern zum Einsatz. Die Sol-Silikatfarbe verbindet maximale Deckkraft mit hoher Beständigkeit und eignet sich perfekt für den Treppenhausbereich.
Für die Decken und Wände der Wohnungen entschieden sich die Verantwortlichen für KEIM Innotop und ließen mit der Sol-Silikatfarbe 26.850 Quadratmeter streichen. Christian Sobl begründet seine Entscheidung für Keimprodukte: „Wir haben mit Produkten von Keimfarben in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht. Uns überzeugen Aspekte wie Lebensdauer, Wirtschaftlichkeit, Farbtonstabilität und Biozidverzicht.“
Kleine Details mit großer Wirkung
In den Eingangsbereichen und Treppenhäusern der Gebäude sind gezeichnete Porträts der Hauspaten, die entsprechende Biografie und kleine Zeichnungen, die auf Leben und Wirken der Persönlichkeit Bezug nehmen, an die Wand gebracht. So finden sich auf den Feuerschutzklappen des Otfried-Preußler-Hauses neben dem Raben und dem Besen aus der Geschichte der kleinen Hexe auch der Hut des Räuberhotzenplotzes. Tanja Kapahnke vom Studio Süd erläutert: „Diese kleinen Details unterstützen die Bewohner zusätzlich dabei, sich mit den Häusern zu identifizieren, nach dem Motto: ‚Ich wohne im ersten Stock beim Hut‘.“