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Farbpsychologie

Die psychologische Wirkung von Farben

Farben haben eine psychologische Wirkung auf Menschen, indem sie Emotionen und Stimmungen in uns auslösen: Sie können in ihrer Wirkung beruhigen oder anregen, die Konzentration fördern oder zu unserer menschlichen Orientierung beitragen. Jede Farbe hat eine andere Wirkung, denn jeder Farbton besitzt seine eigene Wellenlänge und Energie, die sich auf unseren Körper, unser Denken, Fühlen und Handeln übertragen. Dabei ist das individuelle Farbempfinden laut Farbpsychologen in der Farbpsychologie abhängig vom Kulturkreis, von Erfahrungen und Denkmustern sowie Instinkten und dem „Archetypen“ in uns.

In der Farbtherapie beispielsweise nutzt man die Wirkung der Farben mittels Farbbäder, Farbakupunktur oder Farbbestrahlung, um positive Gesundheitseffekte bei uns Menschen zu erzielen.


Grundfarben und ihre Farbsymbolik in der Farbpsychologie

In der Farbpsychologie können vier bis sechs Farben als sogenannte „Grundfarben“ bezeichnet werden, wenn man sich am europäischen Farbsystem orientiert. Neben den „unbunten Farbtypen“ Schwarz und Weiß zählen die grundlegenden „bunten Farben“ Rot, Gelb, Grün und Blau dazu. Allerdings unterscheiden sich die Grundfarben sowie die Symbolik und Deutung der Farben von Kultur zu Kultur.

 

Rot

Rot hat in jeder Kultur eine Bedeutung und steht in der Farbenlehre für Energie, Liebe, Feuer, Kraft und Sinnlichkeit. Je nach Intensität und Kontext kann Rot auch als „aggressiv“ empfunden werden. In der Natur steht Rot für Warnung und Anziehung gleichermaßen. Laut der Farbpsychologie wirkt sie stimulierend, dominant, steigert das Selbstwertgefühl und schenkt Lebenskraft.

 

Grün

Grün steht für uns Menschen als Sinnbild für das Leben und die Natürlichkeit. Wir verbinden mit Grün häufig Glück, Hoffnung und Zufriedenheit. Auf die Psyche wirkt Grün erholsam und ausgleichend und es soll Körper und Geist in Einklang bringen. Da Grün die Farbe der Natur ist, wirkt es auf das menschliche Auge besonders entspannend.

Gelb

Schon nach Goethes Farbenlehre besitzt Gelb „eine heitere, muntere, sanft reizende Eigenschaft“. Auf psychologischer Ebene wirkt Gelb auf den Menschen anregend, fröhlich und soll den Austausch und die zwischenmenschliche Kommunikation fördern. Gerade bei Dunkelheit hat Gelb eine gute Wirkung und wird daher auch als Warnfarbe eingesetzt (z. B. gelbe Warnwesten, Taxis).

 

Blau

Als Symbolfarbe steht Blau für Vertrauen, Harmonie und Beständigkeit und wird oft mit Ruhe und Konzentration assoziiert. Blau ist zudem die beliebteste Farbe der Deutschen, da Blau sachlich und zurückhaltend wirkt. Psychologisch gesehen wirkt Blau entspannend bis hin zu stresslösend und soll das Unbewusste und die eigene Intuition anregen.


Schwarz, Weiß und Grau – wie wirken unbunte Farben?

Farben werden in der Farbpsychologie als „unbunt“ oder „achromatisch“ bezeichnet, wenn sie weder einen bestimmten Farbton noch eine Sättigung aufweisen. Sie unterscheiden sich allein durch ihre Hellbezugswert voneinander. Abhängig von der Helligkeit entstehen Graustufen. Dazu zählen Schwarz, Weiß und alle Grautöne.

Schwarz
Die Farbe Schwarz ist eine „Nichtfarbe“, da sie alle Frequenzen des Lichts absorbiert. Schwarz kann die Gemüter von Menschen spalten und abhängig von der Kultur eine unterschiedliche Wirkung haben sowie Emotionen hervorrufen. Auf der einen Seite steht Schwarz für Dunkelheit und Trauer, aber auch für Kultiviertheit, Seriosität und Disziplin. Schwarz kann je nach Kontext elegant, erhaben und zeitlos wirken und einer sehr bunten Farbe eine elegantere Optik verleihen.
 
Weiss
Die Farbe Weiß symbolisiert Frieden, Klarheit, Reinheit und Unschuld. Physikalisch gesehen, setzt sich ihr Lichtspektrum aus vielen verschiedenen Farben einer Farbpalette zusammen. Weiß wird daher oft mit dem Göttlichen und der Vollkommenheit verbunden. Im westlichen Kulturkreis gibt es keine negative Assoziation mit Weiß. In China hat Weiß jedoch eine andere Bedeutung – dort ist Weiß die Farbe der Trauer und des Todes. Weiß kann daher auch für Neuanfang und Wiedergeburt stehen, da aller Anfang so weiß ist wie ein unbeschriebenes Blatt Papier.
 
Grau
Grau ist die Farbe von Sachlichkeit, Neutralität und Zurückhaltung und wird oft mit Langeweile und Unsicherheit in Verbindung gebracht. Die Farbe Grau wirkt vornehm dezent und puristisch und in Kombination mit anderen Farben elegant. Grau kann andere Farben stärker erstrahlen lassen und ist daher eine ideale Kombinationsfarbe.
 


Warme und kalte Farbtöne in der Farbpsychologie

Kalte Wandfarben
Auch die Farbtemperatur hat einen Einfluss auf die Psyche. So suggerieren uns die Farben Grün, Blau und Violett (umgangssprachlich auch „Lila“) eine kühlere Raumtemperatur. Sie lassen uns besser fokussieren und wirken meist beruhigend. Kalte Farben in kühlen Tönen weisen in ihrer Farbzusammensetzung immer einen hohen Blauanteil auf. Dabei sind Blau, Rot und Gelb sogenannte „Primärfarben“, die nicht gemischt werden können. Aus ihnen entstehen aber viele andere Farben. So setzt sich die Mischfarbe Violett („Lila“) aus einem kühl und beruhigend wirkenden Blau und einem warm und anregend wirkenden Rot zusammen. Oft wird Violett im kreativen Bereich eingesetzt da diese außergewöhnliche Farbe ein Synonym für Extravaganz, Inspiration und Spiritualität ist.

Warme Wandfarben
In der klassischen Farbenlehre liegen Gelb, Rot und Orange im Farbkreis nebeneinander und weisen eine wärmere Farbtemperatur auf. Warme Farben stehen allgemein für Energie, Fröhlichkeit und Glück. Sie können aber auch Aufmerksamkeit erregen und ein Symbol für Gefahr darstellen (z. B. Stoppschilder, Warnhinweise und Absperrband). Orange gehört zu den Sekundärfarben und ist eine Mischung aus den beiden Primärfarben Rot und Gelb. Die Farbe Orange repräsentiert Wärme und Licht und steht für Ausgelassenheit, Optimismus und jugendliche Neugier.

Farben wirken laut und leise

Neben der „Kalt-Warm-Wirkung“ von Farben können Farben auch eine „laute“ und „leise“ Farbwirkung haben. Eine laute Farbwirkung entsteht durch stark gesättigte Farbtöne, die zusätzlich mit Schwarz oder Weiß kombiniert werden. Leise Farbkombinationen sind schwach gesättigte Pastellfarbtöne. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, kalte und warme sowie leise und laute Farben im richtigen Verhältnis einzusetzen.


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