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Schmuttertal-Gymnasium

Das Schmuttertal-Gymnasium ist eine Schule mit Modellcharakter. Rund 1000 Schüler lernen hier nach innovativen Konzepten in einem gesunden, sinnfälligen Umfeld. In nur zweijähriger Bauzeit entstand im Rahmen eines Forschungsvorhabens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Plusenergie Holz-Schulbau, der baulich und pädagogisch neue Wege geht: Offene Lernlandschaften mit vielfältig nutzbaren Räumen ermöglichen individuelles Lernen und Lehren. Die Architektur wird aber nicht nur neuesten pädagogischen, sondern auch strengsten bauökologischen Ansprüchen gerecht.

Architekt:
Arge Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH und Florian Nagler Architekten GmbH
Bauherr:
Landkreis Augsburg
Fotos:
KEIM
Standort:
Diedorf, Deutschland
Produkte:
  • Lignosil-Verano
  • Lignosil-Inco

Pädagogisch wirksame Architektur

Nachhaltiger Holz-Schulbau für eigenverantwortliches und soziales Lernen

Das Schmuttertal-Gymnasium im 8 km westlich von Augsburg gelegenen Diedorf ist eine Schule mit Modellcharakter, ein bundesweit einmaliges Leuchtturmprojekt. Rund 1000 Schüler lernen hier nach innovativen Konzepten in einem gesunden, sinnfälligen Umfeld. In nur zweijähriger Bauzeit entstand im Rahmen eines Forschungsvorhabens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Plusenergie Holz-Schulbau, der baulich und pädagogisch neue Wege geht und in vielerlei Hinsicht vorbildlich ist: Offene Lernlandschaften mit vielfältig nutzbaren Räumen ermöglichen individuelles Lernen und Lehren, und dank modularer Holzbauweise kann die Schulfamilie auch in Zukunft flexibel auf pädagogische Entwicklungen reagieren. Die Architektur wird aber nicht nur neuesten pädagogischen, sondern auch strengsten bauökologischen Ansprüchen gerecht und produziert außerdem über den eigenen Bedarf hinaus Energie. Und das alles mit höchster Gestaltungsqualität.

Auf der grünen Wiese

In einem Landschaftsschutzgebiet, direkt am Flusslauf der Schmutter, fügen sich die scheunenartigen Baukörper mit ihren hellgrauen Holzfassaden und leicht geneigten Satteldächern harmonisch in die Topographie. Die landschaftsverträgliche Einbindung des großen Bauvolumens war eine spannende Herausforderung für die in einer Arbeitsgemeinschaft wirkenden Architekten Hermann Kaufmann und Florian Nagler.

„Ursprünglich wollten wir das Raumprogramm auf sechs Gebäude verteilen“, so Architekt Florian Nagler. „Doch Überlegungen der Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz führten uns schließlich zu der jetzigen Anlage.“

Das Ensemble besteht aus vier einander ähnlichen, kompakten Gebäuden, die sich um einen rechteckigen Hof gruppieren – zwei dreigeschossige Unterrichtstrakte, eine Dreifachsporthalle und ein zweigeschossiges Eingangsgebäude mit Aula, Mensa, Verwaltung und Bibliothek. Raum und Struktur bilden eine Einheit, das sichtbare Holztragwerk prägt die Innenräume.

Zur optimalen Tageslichtnutzung wird Licht über shedartige Dachfenster und Lichthöfe in die vergleichsweise tiefen Baukörper geleitet, transparente Zwischenwände und Tageslichtsysteme unterstützen die Lichtverteilung

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Landschaften des Lernens

Das von der Schulfamilie mitentwickelte pädagogische Konzept sieht vor, dass jeweils fünf Klassen ein Cluster bilden und sich vier traditionelle Klassenzimmer sowie einen gemeinsam genutzten sogenannten „Marktplatz“ teilen. Diese offenen Bereiche sind „Ermöglichungsräume“, die mit frei zugänglichen Lernmaterialien und PC-Arbeitsplätzen ausgestattet sind und von Schülern und Lehrern frei genutzt werden können, um alternative Unterrichtsformen, Teamwork und selbstverantwortliche Methoden des Lernens zu erproben.

Pro Obergeschoss gibt es zwei dieser Cluster, die von einem ringförmigen Flur und zwei Treppenhäusern an den jeweiligen Gebäudeenden erschlossen werden. Raumhaltige Wände mit verschiedenen Funktionen wie Stauraum, Trinkbrunnen oder Haustechnik trennen sie vom Zentrum ab. In den belichteten Bereichen der Erdgeschosse sind die Fachräume für Naturwissenschaften, Kunst und Musik untergebracht. Auch hier gibt es gemeinsame „Marktplätze“, die fächerübergreifend genutzt werden können.

Die klassische Trennung der Schauobjekt-Sammlung nach Fachgebieten wurde aufgegeben, die Exponate präsentieren sich in einer Gesamtschau, in der sich die Überschneidung von Themengebieten besser darstellen lässt.

Eine integrative Freiraumplanung mit differenziert gestalteten, teilweise überdachten Höfen, grünen Klassenzimmern und ökologischen Lehrgärten überträgt die innovative pädagogische Architektur des Innenraums in den Außenraum. 

Gesunde Lernumgebung

Die beispielhaften räumlichen Lösungen wurden nach strengen ökonomischen und ökologischen Kriterien entwickelt und optimiert. Schon in der Planungsphase wurde im Unterschied zu einem herkömmlichen Neubau jedes Material, das zur Verwendung kommen sollte, auf seine ökologische Tauglichkeit hin überprüft. Dieser Prozess wurde dann auf der Baustelle mit der stetigen Kontrolle aller genutzten Materialien fortgesetzt.

Besonders durch den umfassend verwendeten Werkstoff Holz entsteht ein Lern- und Raumklima, das Maßstäbe setzt. „Holz in seiner Anmutung wird als positiv empfunden, gerade von Kindern. Der Baustoff lässt sich gut formen, er riecht gut, ergibt eine erlebbar und spürbar gute Atmosphäre. Klima und Komfort sind als außerordentlich gut zu bewerten,“ so Frank Schwindling, Kreisbaumeister und Leiter der Fachgruppe Bauen im Landratsamt Augsburg. „So gut, dass Eltern teilweise mit dem Argument, ihre Kinder seien Asthmatiker, um einen Schulplatz nachsuchen.“

Bei einem Holzbau ist Holzschutz natürlich ein Thema, das konstruktiv, aber auch durch Beschichtung gelöst werden muss. Die Holzfassade des Schmuttertal-Gymnasiums wurde außen hellgrau mit der silikatischen Vergrauungslasur KEIM Lignosil®-Verano und im Innenbereich mit KEIM Lignosil®-Inco weiß lasierend beschichtet.

Ausschlaggebend für diese Wahl war einerseits die generelle gesundheitliche Unbedenklichkeit des absolut emissionsfreien Farbauftrags, die auch strengsten baubiologischen Anforderungen standhält, auf der anderen Seite aber auch die mineralisch-matte, farbtonstabile Optik und nicht zuletzt die überzeugende Wirtschaftlichkeit. Ein weiterer Vorteil für die Umwelt: Die ökologischen Mineralfarben werden in der Nachbarschaft produziert, im Diedorfer Unternehmen Keimfarben – das heißt regionale Produktion und kürzeste Transportwege.

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