Wohnanlage Lagom
Entweder sie vergrauen unschön oder sie sind pflegeintensiv: Es gibt viele Vorurteile gegenüber Holzfassaden. Das Wohnquartier Lagom am Ammersee schiebt dem einen Riegel vor. Die Anlage setzt bei ihrer Außenhaut aus Holzlatten auf ein farbstabiles Beschichtungssystem, das nicht nur langlebig und pflegeleicht ist, sondern bereits im Vorfeld aufgebracht werden kann.
- Architekt:
- lynx architecture
- Bauherr:
- LFO Projekt GmbH & Co.KG
- Fotos:
- Bauwerk Capital
- Standort:
- Herrsching on Lake Ammersee, Deutschland
- Produkte:
- Lignosil-Color
- AquaROYAL-EPS
- AquaROYAL-MW
Lagom - nicht zu wenig, nicht zu viel
Wohnanlage in Herrsching am Ammersee
Wiese, Wald und See: In der Wohnanlage Lagom in Herrsching hat sich die Natur eine Hauptrolle gesichert. Im Norden grenzt das Areal direkt an einen kleinen Auenwald mit Bach, Buschwerk und Blumenwiese. Im Süden trennen es nur hundert Meter vom Ufer des Ammersees. Ringsherum ist alles grün. Den Logenplatz im Zentrum belegt ein 15.000 m² großes Grundstück. Und darauf: fünf Einfamilienhäuser, vier Doppelhäuser, 17 Reihenhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser.
Schiffsarchitektur als Vorbild
Impulsgeber für die Architektur des Quartiers war die Schifffahrt am See: an Schiffsbüge erinnernde Vor- und Rücksprünge gliedern die beiden, je 60 m langen Mehrfamilienhausriegel an der Südgrenze des Geländes und lassen sie wie drei bzw. vier aneinandergereihte Häuser wirken. Das Ergebnis sind kleine Hauseinheiten, die jeweils Platz für sechs beziehungsweise neun Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen bieten. Alle Wohn-Essbereiche orientieren sich mit Terrassen und Loggien nach Süden. Die Schlafräume liegen auf der ruhigen Nordseite.
„Doch bei der Fassade wollten wir Holz“
Den Planungsauftrag für die gesamte Anlage sicherte sich das Büro lynx architecture auf Basis eines gewonnenen Wettbewerbs. Ihr Ziel: Das Thema Natur und Boots-(haus)architektur in der Anlage bestmöglich zum Ausdruck zu bringen. Jedes Haus von Lagom sollte so wirken wie die Bootshäuser am Seeufer davor. „Als Tragkonstruktion war bei diesem Projekt eine Stahlbetonbauweise gefordert, erklärt Architektin Susanne Muhr, Partnerin im Büro Lynx Architectur. Auch das Thema Flachdach und Staffelgeschoss sei von Anfang an vorgegeben gewesen, fährt sie fort: „Doch bei der Fassade wollten wir Holz.“
Farbbeschichtung nach Absprache
„Aufgrund dieser Anforderung, sind wir damals auf die Holzbeschichtung Keim Lignosil-Color aufmerksam geworden“, erinnert sich die Planerin. „Wir haben das Material bereits bei der Ausschreibung vorgegeben, und wir haben sogar die Konstruktion in enger Zusammenarbeit mit den Beschichtungsunternehmen und mit dem Hersteller der Beschichtung abgesprochen, um eine optimale Lösung zu finden," informiert Muhr.
Für die Holzfassaden der in Seenähe liegenden Geschosswohnungsbauten wählten die Architekten eine helle Beschichtung, die mittleren Hausreihen kombinieren Putz und eine etwas dunklere Holzfarbe, direkt am Wald spiegeln die Holzfassaden, die die Häuser dort wieder komplett umhüllen, den dunklen Farbton der Baumrinden dahinter durchgängig wider.
Vierfacher Schutz – im Werk einfach aufgebracht
Im Vorfeld wurden die aus nordischer Fichte bestehenden Latten im Hobel- und Beschichtungswerk der Häussermann GmbH & Co.KG mit dem aus vier Ebenen bestehenden silikatischen Beschichtungssystem beschichtet. Auch dies geschah im Sinne einer optimalen Ausführungsqualität. Wesentlicher Bestandteil der Leistungsfähigkeit des Systems ist die zweifach aufgebrachte Grundierung. Sie dient als Feuchteschutz und ist gleichzeitig Haftvermittler für die beiden Deckanstriche Lignosil-Color.
Lange Lebensdauer
Auch künftig erfordert die Pflege der Fassaden im Lagom wenig Aufwand, da das verwendete Beschichtungssystem die physikalischen Eigenschaften des Holzes nicht verändert und es somit seine eigene Schutzfunktion behält. Auch UV-Strahlung beeinflusst das Beschichtungssystem nicht, sodass die Farbtöne nicht ausbleichen. Bei einem voraussichtlich erst in 15 Jahren notwendigen Renovierungsanstrich muss lediglich der Deckanstrich erneuert werden, wobei das Holz auch beim Überstreichen weiter diffusionsoffen bleibt.
„Der Wartungsaufwand der mit Lignosil-Color beschichteten Fassade entspricht somit dem einer Putzfassade“, freut sich Architektin Muhr.
Damit harmoniert die Holzbekleidung perfekt mit den verputzten Fassaden der Anlage. Diese wurden mit WDVS Keim Aquaroyal mit EPS und Mineralwolldämmung bekleidet, einem System, dass sich durch eine außergewöhnlich hohe Diffusionsfähigkeit auszeichnet. Es ist fungizid- und biozidfrei, kommt komplett ohne Giftstoffe aus und besitzt die Fähigkeit, sich an der Oberfläche ansammelnde Feuchtigkeit aufzunehmen und in Form von Wasserdampf abzugeben. Da die Feuchtigkeitsabgabe viermal so schnell erfolgt wie die Aufnahme, bietet das System Algen und Moosen weniger Angriffsfläche und bleibt somit lange schön.
Beste Voraussetzungen also, um den hohen Anspruch des neuen Wohnquartiers zu erfüllen: „Wohlfühlen für Fortgeschrittene“.