Springe zum Inhalt der Seite
Switzerland | DE
Referenzen

Kirche Santa Maria Goretti

Im Herzen des Pollino-Nationalparks liegt die kleine Bergstadt Mormanno, zwischen deren Hügeln seit kurzem die Kirche Santa Maria Goretti steht. Mit seiner organischen Architektur setzt das von MC A - Mario Cucinella Architects, dem Gewinner des Pilotprojekts CEI 2011, errichtete Betongebäude neue Maßstäbe. Das basiert nicht nur auf der Form eines vierblättrigen Kleeblatts, es sorgt auch selbst für gesunde Luft. Dazu arbeitet es mit einem von der Natur inspirierten Luftreinigungsprozess: Eine Fassadenbeschichtung mit KEIM Soldalit-ME baut über Photokatalyse Stickoxide ab.

Architekt:
Mario Cucinella Architects
Bauherr:
Diocesi of Cassano all'Jonio
Fotos:
Duccio Malagamba
Standort:
Mormanno, Italien
Produkte:
  • Soldalit-ME

Von der Natur inspiriert: Farbbeschichtung reinigt die Luft

Der Neubau der Kirche setzt sich aus vier apsidialen Baukörpern zusammen, die sich um ein Zentrum gruppieren und dabei ineinandergreifen. Sie stellen eine moderne Weiterführung der traditionellen kalabrischen Kirchen mit ihren auffälligen Apsiden da und orientieren sich dabei an einer organischen Form: dem Kleeblatt, das mit seinen vier Blättern den Grundriss des monumentalen Betonbaus repräsentiert.

Allerdings begnügt sich das Gebäude nicht nur optisch mit einer Anspielung an organische Architektur, sondern setzt deren Ansprüche auch in anderer Hinsicht um: Inspiriert von der Photosynthese übernimmt es eine aktive Rolle zur Verbesserung der Luftqualität. Hierfür bedient es sich der Photokatalyse, um unter Einfluss von Sonnenlicht Stickoxide und andere Luftschadstoffe abzubauen. Stickoxide werden so zu unschädlichem Nitrat oxidiert, das bei Regen von der Oberfläche abgewaschen wird. Ozon wird in Sauerstoff umgewandelt. Möglich wird dies durch einen Photokatalysator, der in KEIM Soldalit-ME eingebunden ist, der weißen Fassadenbeschichtung des Gebäudes. Diese silikatisch gebundene Farbe verbraucht sich nicht und bleibt aktiv, solange die Kristalle durch Licht mit Energie versorgt werden. Gleichzeitig schützt sie das Gebäude vor vorzeitigem Bewuchs. Als Nährstoffe für Mikroorganismen dienende Schmutzpartikel werden sofort unterspült und abgewaschen. So bleibt die Außenhaut farbstabil und die Luft rings um das Gotteshaus rein.

Broschüre

KEIM Soldalit-ME

Sie wollen noch mehr über das Prinzip der Photokatalyse erfahren? Dann schmökern Sie in unserer Broschüre!

Ansehen

 

Organische Formen überall

Der Eingang ins Gebäudeinnere erfolgt durch einen hohen Einschnitt zwischen den beiden frontalen Betonapsiden. Oben formt er ein großes Kreuz, das nachts beleuchtet wird und so von weitem sichtbar ist. In die angrenzenden Betonwände sind zudem Worte eingraviert, die auf das Leben von Maria Goretti verweisen. Im Innenraum des 16 m hohen Gebäudes stellt der Architekt der hier rau gehaltenen Wandstruktur eine von der Decke abgehängte und beleuchtete Rauminstallation aus durchscheinenden Stoffbahnen gegenüber. Damit greift er die Form der Kirche wieder auf. Darüber hinaus erinnert er mit den Stoffschleiern an die Geometrien der eindrucksvollsten Barockkirchen Italiens, darunter Francesco Borrominis San Carlo alle Quattro Fontane und Sant’Ivo alla Sapienza, beide in Rom.

Geistliche können die Kirche hinter dem Altar durch eine Sakristei betreten, die sich ebenfalls in den geschwungenen Wänden verbirgt. Auch die Kirchenglocken sind in den Mauern versteckt. Davor stehen ein vom Künstler Giuseppe Maraniello gestaltetes Lesepult, ein Tabernakel, ein Taufbecken und eine Figur – die Jungfrau Maria in Stein, Bronze und Mosaik. Sie spielen ebenfalls mit Rundungen und geschwungenen Linien und spiegeln so die fließenden Formen der Wände wider. Die von Mario Cucinella Design entworfenen Möbel aus Holz und Stahl wurden hingegen bewusst minimalistisch und streng konzipiert, um die architektonischen und skulpturalen Elemente des Kircheninneren hervorzuheben. 

Pfarrzentrum mit grünem Herz

Ergänzt wird die Kirche durch ein ebenfalls von Mario Cucinella Architects entworfenes Pfarrzentrum, in dem ein Versammlungsraum für die Gemeinde, Klassenzimmer der Kirche und das Haus des Priester Platz finden. Dieser im Wesentlichen einstöckiger Betonbau läuft im Norden in einer wellenförmig gezackten Dachlinie aus und nimmt so den Dialog mit dem vierblättrigen Kleeblatt auf, dem Grundriss von Santa Maria Goretti. Eine Photovoltaikanlage, eine Biomasseheizung sowie ein natürliches Belüftungskonzept tragen dazu bei, den Energieverbrauch und den Wartungsbedarf der Kirche niedrig zu halten. Rings um das Gebäude erhöhen bepflanzte Innenhöfe nebst Nutzgarten und Gründächer die Aufenthaltsqualität und sorgen zusammen mit der Fassadenbeschichtung für saubere Luft.

Autorin: Christine Ryll

Springe an den Anfang der Seite